Die zwanzig größten Mythen über Haarausfall

Es kursieren viele Mythen, Märchen und Legenden zum Thema Haarausfall. Anbei erhalten Sie eine Übersicht über die zwanzig häufigsten Mythen:

1. Häufiges Haarewaschen führt zu verstärktem Haarausfall

Das ist ein Mythos der sich hartnäckig hält – jedoch ist dies absurd. Haarausfall ist zumindest in vielen Teilen genetisch bedingt. Häufiges waschen trocknet allenfalls die Kopfhaut aus. Wenn hierzu milde und pflegende Shampoos verwendet werden ist dies auch kein Problem!

2. Bei zu häufigem Kämmen fallen die Haare aus

Nein, dies ist ebenfalls ein Märchen. Es fallen nur die abgestorbenen Haare aus und bleiben in der Bürste oder im Kamm hängen. Starkes Kämmen mit viel Druck oder auch falsche bzw. minderwertige Bürsten können das Problem jedoch verschlimmern und zu Haarschäden führen.

3. Das Haar wächst voller und dicker nach, nachdem es geschnitten wurde

Auch das ist ein Gerücht! Die Veranlagung ob dicke oder dünne Haare liegt in den Genen und ist nicht durch einen Haarschnitt beeinflussbar. Allerdings kann man dünne Haare durch einen guten Haarschnitt fülliger aussehen lassen.

4. Frauen sind nicht vom erblich bedingten Haarausfall betroffen

Falsch! Bei bis zu 25 bis 30 Prozent der Frauen ist der Haarausfall androgenetisch (erblich) bedingt.

5. Männer mit Glatze sind besonders potent

Männer mit Glatze haben einen zwar einen höheren Testosteronspiegel und der androgenentische Haarausfall und das männliche Hormon hängen zwar miteinander zusammen, jedoch kann man eindeutig sagen dass die Haarpracht nichts mit der Potenz des Mannes zu tun hat.

6. Die Haare mit kaltem Wasser zu waschen hilft gegen Haarausfall

Zu diesem Punkt gibt es keinen wissenschaftlichen Beleg. Der Hintergrund an diesem Mythos ist, dass die Kopfhaut durch das kalte Wasser besser durchblutet werden sollte und damit die Haarfolikel besser Nährstoffe und basische Mineralstoffe aufnehmen kann. Mit einer verbesserten Durchblutung der Kopfhaut wurde noch kein Haarausfall gestoppt – somit bleibt dies eine reine Vermutung.

7. Wer zu oft Hüte, Mützen oder Baseballkappen trägt, bekommt Haarausfall

Egal ob Hut, Mütze, Helm, Kappe oder Tuch – sie schmücken den Kopf der Haarpracht schaden sie aber nicht.

8. Heißes Föhnen macht die Haare strohig und kaputt

Durch zu warmes oder heißes Föhnen werden die Haare sehr strapaziert und brechen ab. Ein weiterer Punkt ist, dass die Haare durch zu heißes Föhnen schneller fettig werden. Am schonensten ist es, wenn die Haare kalt oder lauwarm geföhnt werden und ggf. ein entsprechender Hitzeschutz verwendet wird.

9. Haare, die an der Wurzel ausfallen, wachsen nicht nach

Diese These ist unbegründet, denn in den allermeisten Fällen handelt es sich  nicht um die Haarwurzel, sondern um die Talgdrüse die am untersten Haaransatz sitzt.

10. In der Schwangerschaft verlieren Frauen mehr Haare

Eigentlich ist das Gegenteil der Fall. Durch die Hormonumstellung verändert sich der Körper der Frau, somit hat dies auch maßgeblichen Einfluss auf die Haut, Nägel und die Haare. Es werden vermehrt Östrogene, weibliche Sexualhormone, ausgeschüttet. Die Haare werden meistens dichter, üppiger und glänzender, da die Haare durch den Östrogenschub in der Wachstumsphase gehalten werden. Nach der Schwangerschaft sinkt der Östrogenspiegel und man merkt einen verstärkten temporären Haarausfall in Form eines diffusen Haarausfalls. Der Haarwechsel wird von jeder Frau, je nach Haartyp, Haarstruktur,- und fülle unterschiedlich wahrgenommen. Der Körper findet zur Normalität zurück und nach sechs bis neun Monaten nach der Geburt sollte der frühere Haarzustand wieder hergestellt sein.

11. Dauerwellen und Tönungen fördern Haarausfall

Falsch! Tönungen, Strähnchen, Haarsprays, Dauerwellen oder Blondiermittel haben zwar Auswirkungen auf die Haare und können diese schädigen und brüchig werden, aber Haarausfall bekommt man davon in der Regel nicht. Die klassische Ursache von Haarausfall liegt in den Haarwurzeln – die Behandlung mit Haarstylingprodukten passiert oberhalb der Kopfhaut und somit nicht in Verbindung mit den Haarwurzeln. Von Haarausfall Betroffene sollten sich jedoch vor Anwendung von Haarstylingprodukten gut überlegen, ob sie die Haare und die Kopfhaut durch die Chemikalien in Haarfärbemitteln oder Tönungen zusätzlich belasten möchten.

12. Zu viel Sonne schadet den Haaren und lässt diese dünner wirken

Zu viel Sonne schadet den Haaren in der Form dass die austrocknen und trocken wirken. Haarausfall durch ein Sonnenbad ist jedoch ein Märchen.

13. Stress ist ein Haar-Killer

Das ist korrekt! Gerade wenn extremer Stress vorhanden ist oder über einen längeren Zeitraum anhält kann dieser zu Haarausfall führen. Dies wird durch eine Studie von Prof. Dr. Paus Der Grund liegt darin, dass vorhandener Stress die Ausschüttung von Hormonen wie Cortisol, Adrenalin und Noradrenalin fördert. Durch verschiedene Ereignisse kommt es zu Entzündungsreaktionen in den Haarfollikel und somit zum vorzeitigen Stopp des Haarwachstums. Im Gegensatz zu anderen Ursachen für Haarausfall ist diese Form des diffusen Haarausfalls durch Stress umkehrbar. Die Haare können nach Beseitigung der Stressfaktoren und durch die Zufuhr von geeigneten Nähr- und Aufbaustoffen sich erholen, der Haarausfall wird verlangsamt und die Haare können wieder nachwachsen.

14. Wer sich häufig ärgert, bekommt graue Haare

An diesem Mythos ist nichts dran! Haare ergrauen, wenn sich sogenannte Melanozyten zurückbilden. Melanozyten produzieren Melanin, ein Farbpigment, das beim Menschen für die Färbung der Haare verantwortlich ist. Grund für die Reduzierung ist die vermehrte Bildung von Wasserstoffperoxid, das überall im menschlichen Körper entsteht. Ein Enzym namens Katalse neutralisiert eigentlich das Wasserstoffperoxid, das in den Follikelzellen nur noch in reduzierter Form vorhanden ist. Durch einen Oxidationsvorgang reduziert sich die Produktion von Melanin und die Haare werden grauer. Es ist somit genetisch vorbestimmt wann die Haare ergrauen. Jedoch können Krankheiten und Vitamin- oder Eisenmangel ein früheres Entfärben der Haare auslösen.

15. Kamillentee sowie Bier und Ei sind Balsam für die Haare

Das ist absolut richtig! Hausmittel gegen Haarausfall wie zum Beispiel Eigelb, Bier und Weizenkeimöl, Kokosöl, Apfelessig, Heilerde oder Brennesselkraut wirken oftmals sehr effektiv.

Richtig! Genauso wie Stress, psychische Belastung und Mineralstoffmangel hat eine einseitige und nährstoffarme Ernährung großen Einfluss auf die Haare und ist maßgeblich am Haarausfall mitbeteiligt.

17. Fettiges Haar muss man häufiger waschen

Das sollte man vermeiden! Man sagt, dass je öfters die Haare gewaschen werden umso schneller fettiger werden diese. Fettiges Haar entsteht vor allem durch übermäßige Talgproduktion. Gegen fettiges Haar helfen vor allem milde und leicht entfettende Haarpflegeprodukte. Zudem kann man versuchen die Haare nicht mehr täglich, sondern nur noch alle zwei oder drei Tage zu waschen. Hierdurch gewöhnen sich die Drüsen nicht mehr an die tägliche Haarwäsche und die Talgproduktion nimmt etwas ab.

18. Es gibt Jahreszeiten oder Phasen mit verstärktem Haarausfall

Dies ist korrekt! Es gibt Studien die belegen, dass in den Sommermonaten mehr Haare ausgehen. Hierbei sollte man jedoch nicht von Haarausfall sprechen, sondern eher von verstärktem Haarwechsel.

19. Die Gene der Mutter haben Einfluß auf den Verlust der Haarpracht

Bis vor kurzer Zeit glaubte man, dass Haarausfall ausschließlich von den Genen der Mutter vererbt wird, da das zuvor einzige bekannte Risiko-Gen auf dem X-Chromosom liegt. Vor kurzem haben Forscher nun starke Widersprüche zu dieser These aufgedeckt. Wissenschaftler haben ein neues Gen für erblich bedingten Haarausfall entdeckt. Es liegt auf dem Chromosom 20 und kann somit sowohl über den Vater als auch über die Mutter vererbt werden

20. Meeressalz und Chlor im Schwimmbad führen zu vorzeitiger Glatzenbildung

Völlig falsch! Im schlimmsten Fall kann man durch sehr viel Chlor splissige Haare bekommen, aber keinesfalls Haarausfall.

Bildnachweis/Lizenz: © andriano.cz/Shutterstock

Schreibe einen Kommentar