Welche Methoden gibt es um Haarausfall festzustellen?

Wenn die Haare vermehrt ausfallen, fällt dies in erster Linie den betroffenen Personen zuerst auf. Im Rahmen der täglichen Haarpflege äußert sich der Haarausfall häufig nach dem Waschen: Im Waschwasser befinden sich zahlreiche ausgegangene Haare und das anschließende Kämmen und Bürsten geht ebenfalls mit dem Ausgang unzähliger Haare einher. Auch wenn das Kissen morgens mit diversen losen Haaren bedeckt ist, kann von einem vermehrten Ausfall ausgegangen werden.

Natürlicher Haarverlust ist kein Haarausfall

Wichtig ist in jedem Fall die Abgrenzung zwischen natürlichem und krankhaft bedingtem Haarausfall. Jeder Mensch verliert im Laufe eines Tages bis zu einhundert Haare. Aus diesem Vorgang kann sich jedoch ein verstärktes Ausfallen ergeben, sodass die Situation krankhaft bedingt ist. Spätestens, wenn ein merkbarer Rückgang des Haarvolumens festgestellt wird oder sogar einzelne kahle Stellen auf dem Kopf entstehen, ist eine ärztliche Abklärung erforderlich. Die Entstehung von Geheimratsecken beim Mann ist von dieser Entwicklung ausgeschlossen, da Geheimratsecken im Regelfall durch Vererbung entstehen.

Diagnosemöglichkeit Blutbild

Der Haarausfall wird unterschieden in der Bildung von schütteren und dünneren Haaren und haarlosen Stellen auf der Kopfhaut. Die meist rundlichen Fehlstellen werden medizinisch als Alopezie bezeichnet. Um den Haarausfall medizinisch abzuklären, sollte auf jeden Fall ein Blutbild erstellt werden. Folgende Punkte sollten im Blutbild gesondert beachtet werden:

  • Hinweise auf Schilddrüsenerkrankungen
  • Nierenfunktionsstörungen
  • Eisenmangel
  • Zinkmangel
  • Selenmangel
  • Testosteron, Östrogen und Progesteron

Liegt eine Störung in der Nährstoffversorgung des Körpers vor, kann der Haarausfall aus diesem Grund entstehen. Gerade Zink- und Selenmangel führt im Verlauf gerne zu einem gesteigerten Haarverlust. Zusätzlich spielen die Hormone eine maßgebliche Rolle bei der Bildung neuer Haare und dem Erhalt der Haarpracht. Fällt beispielsweise der Östrogenmangel während der Wechseljahre oder nach einer Schwangerschaft, wirkt sich dies in vielen Fällen in einem deutlichen Haarverlust aus.

Das Blutbild gibt im besonderen Maße Aufschluss über den Gesundheitszustand des Körpers. Folgen einer dauerhaften Fehlernährung und ungesunden Lebenshaltung stellen nicht nur Faktoren dar, die das Haarbild verändern. Auch schwerwiegende Folgeerkrankungen treten vermehrt durch einen ungesunden Lebenswandel auf.

Medizinische Methoden zur Feststellung

Zur Feststellung des kreisrunden Haarausfalls liegen zwei Methoden vor. Zum einen kann durch das sogenannte Trichogramm das Vorliegen der Krankheit bestimmt werden. Hierzu werden dem Patienten mindestens fünfzig Haare mitsamt der Wurzel entfernt. Auch mithilfe einer Kopfhautbiopsie, also der Entnahme eines Stückes Kopfhaut lässt sich der Haarausfall sicher feststellen. Im Folgenden werden die beiden Feststellungsmethoden genauer erklärt.

Das Trichogramm ist eine Methode, bei der sich der Status der Haarwurzel offenbart. Zum Trichogramm müssen mindestens 50 Haare inklusive der Wurzel aus der Kopfhaut entfernt werden. Damit die Diagnostik durchgeführt werden kann, müssen einige Faktoren bewahrt werden. Zum einen dürfen die Haare mindestens zwei Wochen vor der Diagnostik keiner chemischen Färbung oder Behandlung unterzogen werden. Da auch Rückstände aus Pflegeprodukten das Untersuchungsergebnis beeinflussen, sollten die Haare ungefähr fünf Tage vor der Haarentnahme das letzte Mal gewaschen werden. Im Regelfall werden die Haare aus der betroffenen Zone sowie aus der Stirnpartie, sofern diese nicht vom Haarausfall betroffen ist, entnommen. Unter einem Mikroskop kann die Beschaffenheit der einzelnen Haare sowie der Gesundheitszustand der Haarwurzel begutachtet werden. Die Vergleichsprobe aus einer nicht befallenen Kopfregion offenbart die Unterschiede der erkrankten und der gesunden Haarwurzeln.

Auf das Trichogramm baut der sogenannte TrichoScan auf. Hierfür müssen keine Haare mitsamt der Wurzel ausgerissen werden. Ein Stück der betroffenen Kopfhaut wird für die Untersuchung rasiert und mit einer speziellen Tusche eingefärbt. Durch die digitale Fotografie ist es nun problemlos möglich, ein mikroskopisches Bild zu erstellen, welches die Haardichte ermittelt und Auskunft über den Haarwurzelstatus gibt. Dieses Verfahren eignet sich durch die Schmerzlosigkeit besonders bei Kindern.

Die Biopsie der Kopfhaut findet grundsätzlich unter örtlicher Betäubung statt. Für die Biopsie ist es nötig, ein Stück der Kopfhaut mitsamt der vorhandenen Haarwurzeln zu entnehmen. Hierzu wird ein Stanzgerät verwendet, welches ein klar abgegrenztes Gewebestück entfernt. Anschließend findet eine Untersuchung der Gewebeprobe im Labor unter einem Mikroskop statt. Da die Haarwurzeln in der Hautpartie intakt sind, können die aktiven Haarfollikel bestimmt werden.

Bildnachweis/Lizenz: © Nina Buday/Shutterstock

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