Auch bei Haarausfall suchen Wissenschaftler immer wieder nach neuen Behandlungsmethoden, die den betroffenen Personen das Leben erleichtern und den Haarverlust zumindest abschwächen. Eine Therapieform, die heute auch im Bereich des Haarausfalls eingesetzt wird, ist die Mesotherapie. Der Begriff wird unter Hautärzten häufig verwendet und bezeichnet eine Therapieform, deren Einsatzgebiete so groß sind, dass ein möglicher Einsatz nahezu immer vorstellbar ist.
Was ist eine Mesotherapie?
Die Mesotherapie wurde bereits 1958 erfunden. Der französische Arzt Michel Pistor entwickelte diese Therapieform, die heute als Verbindung zwischen der Schulmedizin und der Homöopathie gilt. Allein der Name der Therapie gibt schon Aufschluss über die gewünschte Wirkungsweise. Vom griechischen Wort Meso abstammend, soll die Therapie der Neubildung der Haut und des Bindegewebes unterstützen. Meso steht in der griechischen Sprache für „mittel“, während Mesoderm das dritte Entwicklungsstadium des Keimblatts beschreibt, aus welchem sich das Bindegewebe entwickelt. Die Mesotherapie zielt allein auf die Haut und das Bindegewebe ab, welches sich besser und nachhaltiger aufbauen soll. In einigen Kreisen wird die Mesotherapie auch mit einer Matrixtherapie gleichgesetzt, da sie sich zusätzlich positiv auf den gesamten Körper auswirkt.
Anwendungsgebiete der Mesotherapie
Neben der unterstützenden Funktion bei Haarausfall findet die Mesotherapie in vielen Bereichen Anwendung. Auch wenn der Begriff Mesotherapie als Oberbegriff stehen bleibt, so haben die Therapieformen in den letzten Jahren eigene Bezeichnungen erhalten. Im Haarbereich gilt der Begriff Mesohair. Eine weitere Therapieform heißt Mesocellulite. Hierbei wird die Ausprägung der Cellulite durch die Mesotherapie verringert. Grundsätzlich muss unterschieden werden, ob die Therapie als klassische Therapie genutzt wird oder in den Bereich der ästhetischen Behandlung fällt. Da sich die Behandlungsmethode auch bei Schmerzpatienten oder bei der Unterstützung von Krebserkrankungen bewähren konnte, sollte dieser Bereich stark von den ästhetischen Behandlungswünschen von Mesohair, Mesocellulite, Mesobotox sowie Mesolift abgegrenzt werden.
Ablauf der Mesotherapie
Egal, in welchem Bereich die Mesotherapie Anwendung findet, der Ablauf ist stets derselbe. Im ersten Schritt werden die speziellen Bedürfnisse des Patienten bestimmt. Anhand dieser lässt sich ein Mineralstoffcocktail erstellen, der mithilfe von sehr feinen Nadeln direkt unter die Haut gespritzt wird. Die Behandlung zieht sich über mehrere Wochen hin. In den meisten Fällen finden zuerst drei oder vier Sitzungen im wöchentlichen Abstand statt. Drei weitere Einspritzungen werden in einem Abstand von vier Wochen durchgeführt. Je nach Erfolg der Behandlung kann eine neue Therapiephase nach einigen Monaten eingeleitet werden.
Mesotherapie bei Haarausfall
Der Vorteil der Mesotherapie ist, dass sie gezielt auf die Wurzel und somit auf die Neubildung der Haare wirkt. Daher ist es unerheblich, unter welcher Form von Haarausfall ein Patient leidet. Selbst bei kreisrundem Haarausfall oder auch bei genetisch bedingtem Haarverlust konnte die Methode in der Vergangenheit Erfolge erzielen. Allerdings sollte jedem Patienten bewusst sein, dass die Therapie gerade in Verbindung mit Hormon- oder Stoffwechselstörungen nur anschlägt, wenn die eigene Lebensweise von Grund auf geändert wird.
Bei der Mesotherapie bei Haarausfall wird der Ausfall hauptsächlich verlangsamt und gleichzeitig die Neubildung der Haare angeregt. Die Wirkstoffe werden über den Kopf verteilt mit feinen Nadeln in die Kopfhaut gespritzt. Durch die Durchblutung im Kopfbereich verteilen sich die Wirkstoffe über den gesamten Kopfbereich, sodass jede Haarwurzel auf die Wirkstoffe zurückgreifen kann. In den Wirkstoffen sind unter anderem Vitalizer, Biotin, Thymusextrakt und Koenzyme enthalten. Je nach Art des Haarausfalls können weitere Wirkstoffe hinzugefügt werden. Da die Mesohair sich auch positiv auf das Hautbild der Kopfhaut auswirken kann, lässt sich diese Therapieform gleichzeitig zur Verringerung von Schuppen oder der Schuppenflechte verwenden.
Der Hintergedanke der Mesotherapie bei Haarausfall ist, dass sich die Haarwurzel mithilfe der Wirkstoffe schneller regenerieren kann. Hierdurch lässt sich der Haarausfall deutlich verlangsamen und auf das normale Maß zurückschrauben. Wichtig ist allerdings, dass ein Großteil der Haarwurzeln noch vorhanden ist. Nur aus bestehenden Haarwurzeln können neue Haare sprießen.
Wirksamkeit der Therapie
Verschiedene Studien konnten hervorheben, dass der Haarausfall selbst ab der dritten Behandlung deutlich zurückgeht. Nach ungefähr drei Monaten konnten sich achtzig Prozent der in der Studie beobachteten Patienten wieder über neue Haare auf vormals kahlen Stellen erfreuen. Allerdings hängen die Behandlungserfolge stark im Zusammenhang mit dem Befinden der Haarwurzeln. Da sich Haarwurzeln gerade bei Haarausfall nach zurückbilden, sollte die Therapie möglichst frühzeitig begonnen werden. Patienten mit langjähriger Glatze werden allerdings auch durch Mesohair keinen vollen Haarschopf mehr erhalten.
Durchführung der Mesotherapie
Die Mesotherapie bei Haarausfall und auch bei weiteren Erkrankungen darf nur von speziell ausgebildeten Hautärzten durchgeführt werden. Um den benötigten Wirkstoffkomplex herauszufinden, werden im Vorfeld einige Fragen abgeklärt. Diese lassen sich im Rahmen der Sprechstunde und gegebenenfalls durch Blutuntersuchungen beantworten.
Die Mesotherapie zählt zu den günstigen Therapieformen bei Haarausfall. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten relativ selten, durch die geringe Kostenlast von circa 200 Euro müssen Betroffene in der Regel jedoch trotzdem nicht auf die Mesotherapie verzichten. Hautärzte und Heilpraktiker informieren gerne über die Kosten und die Möglichkeiten der Behandlung.
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